PostHeaderIcon Gute Planung und Information für jeden Abschnitt der Schwangerschaft

Beim Arzt wird bei der Feststellung der Schwangerschaft bereits eine Art Schwangerschaftskalender erstellt: Im Mutterpass stehen alle wichtigen Daten zum Thema Gesundheit. Doch in den folgenden 40 Wochen ist sehr viel mehr zu tun und zu beachten. Daher gibt es im Internet kostenlose und ausführliche, mit Datum und Geburtstermin individualisierte Schwangerschaftskalender. Das System errechnet einen Geburtstermin, je nach Dateneingabe, und erstellt einen Tag-für-Tag-Kalender für die werdende Mutter. Dieser kann ausgedruckt oder gespeichert werden und dient nicht nur als Übersicht, sondern ist auch ein verlinktes Nachschlagewerk mit Beiträgen und Informationen zu allen Fragen rund um die Schwangerschaft.

Wer weniger netz-affin ist, kann sich alle wichtigen Termine aus dem Mutterpass in einen einfachen Wandkalender übertragen und hier auch eine persönliche To-Do-Liste für die kommenden Monate eintragen.

Das ist hilfreich und beruhigend. Ein solcher Kalender enthält etwa Folgendes:

  • Alle wichtigen Entwicklungsschritte des Babys ebenso wie gravierende Veränderungen im Körper der Mutter. Das hilft, mit eventuellen Beschwerden besser umzugehen.
  • Von Woche zu Woche empfohlene Untersuchungen beim Arzt, wie beispielsweise Ultraschall oder Fruchtwassertests.
  • Den Zeitpunkt, ab dem es möglich ist, das Geschlecht des Babys zu bestimmen.
  • Die Einnahme wichtiger Nahrungsergänzung beginnt schon am Anfang der Schwangerschaft: Der Kalender erinnert daran.
  • Wichtige Planung: Hebamme, Geburtshaus oder Klinik müssen ausgewählt, und auch wie und wo die Geburt stattfinden soll, muss entschieden und geplant werden. Eine rechtzeitige Anmeldung ist wichtig.
  • Termine beim Arbeitgeber: Wann genau sollte er über die Schwangerschaft informiert werden?
  • Termin bei der Krankenkasse: Der Antrag auf Mutterschaftsgeld darf nicht versäumt werden.
  • Wie und wann man Elterngeld beantragt.
  • Die rechtzeitige Anmeldung zur Geburtsvorbereitung.
  • Checklisten für Babyausstattung und für den Klinik-Koffer sollten bereit liegen.
  • Wie bereitet sich die werdende Mutter aufs Stillen vor.

und vieles mehr.

Einen guten Überblick der einzelnen Wochen erhalten Sie auf chirurgie-portal.de. Dort gibt es einen Schwangerschaftskalender, der jede Woche im Einzelnen beschreibt. So kommen die werdenden Eltern gut informiert und stressfrei über die Zeit der Erwartung.

PostHeaderIcon Kontrolluntersuchungen, Blutproben, Ultraschall – Welche Untersuchungen werden empfohlen?

Gynäkologen empfehlen Schwangerschaftsuntersuchungen in vierwöchigem Abstand bis zur 32. Schwangerschaftswoche. Von da ab sollte bis zur Entbindung in kürzeren, zweiwöchigen Abständen kontrolliert werden, ob Mutter und Kind sich wohlauf und in Bestform befinden.

Ultraschalluntersuchungen sollten etwa zwischen der 9. und 14., der 19. bis 22. und der 29. bis 32. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden.
Schon zu Beginn der Schwangerschaft werden Blutgruppe und Rhesusfaktor bestimmt.

Zudem wird zweimal, gleich zu Anfang und noch einmal etwa im siebten Monat, nach Antikörpern geforscht, um eventuelle Blutgruppenunverträglichkeiten zwischen Mutter und Kind rechtzeitig festzustellen.

Früher verursachte der „Rhesusfaktor“ nämlich nicht nur zahlreiche Abgänge, sondern auch massive Fehlbildungen beim Kind. Heute erhält die Mutter in einem solchen Fall spätestens in der 28. Schwangerschaftswoche eine Injektion, die sie mit Antikörpern gegen das kindliche Rhesus-Antigen versorgt.

Bei den Blutuntersuchungen wird auch festgestellt, ob die Mutter gegen Röteln oder Windpocken immun ist und ob eine Infektion mit Chlamydien, mit dem Hepatitis-B-Virus, mit Toxoplasmose-Erregern, Zytomegalie-Viren, Gonokokken oder Streptokokken vorliegt. Bestehen entsprechende Risiken, wird auch nach AIDS oder Syphilis geforscht.

Zusätzlich können Schwangere bei den Untersuchungsterminen auch viele Fragen stellen: Wie sieht die optimale Ernährung aus, welche Gewichtszunahme ist normal, wieviel und welcher Sport ist erlaubt, was bedeuten absonderliche Heißhungerattacken.

Einige ärztliche Leistungen müssen Kassenpatientinnen meist selbst bezahlen, da sie von den gesetzlichen Krankenkassen nicht als wirtschaftlich und sinnvoll erachtet werden:
Die vorsorgliche Verabreichung von Eisen, Jod und Folsäure (einer Substanz aus der Vitamin-B-Gruppe) fördert eine gesunde Entwicklung des Fötus, gehört aber zu den Zusatzleistungen.

Während einer Schwangerschaft kann vorübergehend eine Art der Diabetes auftreten. Der erhöhte Blutzuckerspiegel kann zu Missbildungen beim Kind oder sogar zu einem Absterben des Fötus führen. Dieser Test wird seit März 2012 von den Kassen übernommen.

Die häufigste Fehlbildung des Kindes durch Chromosomenveränderung ist unter der Bezeichnung „Down-Syndrom“ oder als Trisomie-21 bekannt. Das Risiko steigt mit dem Alter der Mutter. Diese Untersuchung finanziert die Kasse bei jeder Frau über 35. Da eine Fruchtwasseruntersuchung zu verfrühten Wehen und sogar zu Fehlgeburten führen kann, werden heute Ultraschall- und parallele Hormonuntersuchungen eingesetzt, um Frauen mit besonders hohem Risiko zu erkennen. 95% aller voraussichtlichen Trisomie-21-Fälle können so entdeckt werden.

PostHeaderIcon Schwanger mit über 40

Viele Prominente machen es vor: Schwangerschaften mit Mitte bis Ende 40 nehmen zu. Doch da immer mehr Frauen im Beruf stehen, fällt auch die Entscheidung für eine Familiengründung immer später.

Früher stufte man Frauen ab 35 bereits als „Risikofälle“ ein, heute sehen Gynäkologen die Lage entspannter. Das Alter, so sagen sie, ist zweitrangig, wenn eine Frau in guter körperlicher Verfassung ist. Auch der oft schon vorsorglich geplante Kaiserschnitt ist dann meist überflüssig. Die Schwangerschaft und Geburt können genauso komplikationslos verlaufen wie bei einer jüngeren Frau.

Doch einige bedenkliche Faktoren gibt es:
Ab 30 produziert eine Frau weniger Eizellen. Während Frauen bis Mitte 20 sehr leicht schwanger werden, müssen sie zehn Jahre später bereits viel Geduld aufbringen, wenn sie noch Kinder wollen. Die Chancen einer Empfängnis liegen ab 40 Jahren bereits bei unter fünf Prozent. Das lässt viele Paare die Hoffnung aufgeben, es sei denn, sie wagen sich zum Produktionsmediziner und unterziehen sich den oft belastenden Prozeduren für eine künstliche Befruchtung.

Ein echtes Risiko ist die der Chromosomenstörungen. Ältere weibliche Eizellen neigen besonders dazu. In den meisten Fällen führen Schwangerschaften mit diesem Merkmal zu Abgängen, Fehl- oder Totgeburten. Aber auch das Down-Syndrom, die Trisomie 21, tritt öfter auf. Das Risiko für eine Chromosomenstörung steigt ab dem 35. Lebensjahr an. Ab Mitte 40 etwa liegt es bei einer von 400 Geburten, bei jungen Frauen trifft es dagegen nur eine von 1700.

Eine echte Herausforderung für den behandelnden Frauenarzt ist die erhöhte Neigung älterer Frauen zu schwangerschaftsbedingtem Bluthochdruck und zu Schwangerschaftsdiabetes. Beides sind nur vorübergehende Erkrankungen, doch ist eine gründliche Überwachung nötig, um Folgerisiken zu vermeiden. Doch auch wenn diese Probleme chronisch vorliegen, muss die Schwangere, gleich in welchem Lebensalter, gründlich betreut werden.

Wer spät noch Mut zum Kind bekommt, sollte beim Arzt zunächst den Fruchtbarkeits-Status klären lassen. Ob nun noch eine natürliche Schwangerschaft zustande kommt oder eine künstliche Befruchtung in Betracht gezogen wird: Eine gesunde Lebensweise und Ernährung und eine gute Portion Gelassenheit sind gute Voraussetzungen für späten Nachwuchs. Und wenn die Frau bereits zuvor Kinder geboren hat, sind Komplikationen kaum zu befürchten.

PostHeaderIcon Der Kaiserschnitt – die Alternative bei Geburtskomplikationen

Der Kaiserschnitt hat seinen Namen aus der Überlieferung: Julius Caesar soll auf diese Weise zur Welt gekommen sein. Mediziner bezeichnen den diese Alternative zur natürlichen Geburt kurz als „Sectio“. Man unterscheidet einen primären Kaiserschnitt, der vor Beginn der Wehen geplant ausgeführt wird, und einem sekundären, der erfolgt, wenn sich während einer Geburt Probleme einstellen. Laut WHO ist er bei nur etwa 15% aller Geburten wirklich medizinisch angezeigt.

Gute Gründe für einen spontanen medizinisch notwendigen Kaiserschnitt sind beispielsweise ein vorzeitiger Blasensprung und Fruchtwasserverlust, ein Aussetzen der Wehentätigkeit, akuter Sauerstoffmangel durch Umschlingung des Babys mit der Nabelschnur, dann wenn die Herztöne des Kindes plötzlich abfallen, oder wenn die Nähr- und Sauerstoffversorgung des Babys in Gefahr ist.

Ärzte planen den Kaiserschnitt im Vorfeld, wenn Mehrlings- oder Frühgeburten bevorstehen, wenn das Kind sich in Steiß- oder Querlage befindet, wenn das Becken der Mutter zu eng ist für den Kopf des Babys, oder wenn auf dem normalen Geburtsweg Infektionsgefahr, beispielsweise durch Herpes oder Hepatitis Bo der C für das Kind besteht. Krampf- oder Herzleiden auf Seiten der Mutter sind ebenfalls eine Indikation.

Natürlich kann die werdende Mutter sich auch selbst für diese Form der Geburt entscheiden. Der Trend dazu steigt. In Deutschland erfolgt mittlerweile schon jede dritte Entbindung per Kaiserschnitt. Europaweit liegt die Rate bei 20%.
Stoffwechselprobleme und Übergewicht auf Seiten der Mutter führen häufig zu einem hohen Geburtsgewicht beim Baby. Das macht Angst vor einer natürlichen Geburt. Viele Frauen befürchten danach auch starke körperliche Veränderungen, wie beispielsweise Inkontinenz. Und bei älteren Müttern raten häufig die Ärzte von vornherein zu dem Eingriff.

Unter anderem auch aus Angst um das Kind lassen Frauen sich heute gern zum Kaiserschnitt überreden, und er gilt als harmloser Routineeingriff, was er im Grunde nicht ist. Und weder für die Mutter noch für das Baby ist er wirklich eine bessere Alternative zur natürlichen Geburt. Daher sollte er auf die Situationen beschränkt bleiben, in denen er medizinisch wirklich notwendig ist.

PostHeaderIcon Sport in der Schwangerschaft

Viele Frauen fragen sich, wie viel Sport sie sich in der Schwangerschaft zutrauen dürfen und ob sie nicht eventuell ihr Kind gefährden oder eine Fehlgeburt riskieren.

Sorgen sind unnötig, der Organismus ist auch in der Schwangerschaft gut belastbar. Bewegung sorgt zudem für Fitness und Lebensfreude. Sportliche Frauen entbinden leichter, erholen sich nach der Geburt schneller und haben weniger Gewichtsprobleme.

Einige Regeln gilt es dabei jedoch zu beachten:
Bänder, Sehnen und Gelenke lockern sich aufgrund der hormonellen Veränderungen, das bedeutet, das Verletzungsrisiko ist leicht erhöht. Massive Überanstrengung und Überhitzung gerade in den ersten kritischen Schwangerschaftswochen tun nicht gut – das Risiko einer Fehlgeburt ist in dieser Phase groß.

Gut geeignet sind alle sanften gymnastischen Bewegungsarten, wie Bodytoning, Stretching, Aqua-Aerobic oder Yoga.

Wer sich gern draußen bewegt, der muss seinen Alltag nicht sehr stark verändern: Radfahren, Schwimmen, Walken, Wandern und Bergwandern sind unbedingt zu empfehlen. Wichtig dabei: Extreme Höhenunterschiede sollten vermieden werden. Der Gleichgewichtssinn ist bei Schwangeren leicht beeinträchtigt: Vorsicht also vor schwindelerregenden Gratwanderungen. Die höhere Lichtempfindlichkeit erfordert guten Sonnenschutz.

Sportarten, die ruckartige Bewegungen erfordern, wie Ballspiele, sollten mit Vorsicht fortgesetzt werden, ebenso alles, was die Bauchmuskulatur heftig beansprucht, wie übrigens auch schweres Heben.

Rudern, Joggen oder Reiten sind umstritten. Doch wenn der Körper über Jahre an bestimmte Belastungen gewöhnt ist, kann die Frau unter Beachtung der nötigen Vorsichtsmaßnahmen durchaus dabei bleiben. Reiten soll die Beckenbodenmuskulatur zu stark entwickeln, was die Geburt angeblich erschwert. Zahlreiche Reiterinnen, die aktive Spitzensportlerinnen und auch Mütter sind, haben immer wieder das Gegenteil bewiesen.

Irgendwann ist bei den meisten Aktivitäten ohnehin der Baby-Bauch zu schwer und im Weg. Doch bis dahin bringt der vertraute Sport so viel Freude, dass die werdende Mutter nicht ohne Notwendigkeit darauf verzichten sollte.

Die Schwangerschaftsgymnastik dient übrigens der Geburtsvorbereitung und kann nicht durch anderen Sport ersetzt werden. Denn dabei werden Entspannungs- und Atemtechniken vermittelt, die die Entbindung gezielt erleichtern.

PostHeaderIcon Gewichtszunahme in der Schwangerschaft

Manche Frau ist bei der ersten Schwangerschaft entsetzt über die gravierenden Veränderungen, die ihr Körper durchmacht. Vielen fällt es schwer, die natürliche Gewichtszunahme zu akzeptieren. Viele sorgen sich darum, ob und wie schnell sie nach der Geburt wieder ihr Idealgewicht zurückerhalten, oder befürchten, dass zusätzliche Pfunde sich negativ auswirken. Zuweilen erzeugt die akribische Gewichtskontrolle bei den Schwangerschaftsuntersuchungen großen Druck bei den Frauen. Und bei einigen treibt der allgemeine „Schlankheitswahn“ seltsame Blüten.

Der Richtwert für die Gewichts-„Zulage“ bis zum Ende der Schwangerschaft beträgt etwa 13 Kilogramm. Abweichungen nach oben oder unten sind ganz natürlich und hängen von ganz individuellen Faktoren ab.

Viele Ärzte ziehen für eine Berechnung der regulären Gewichtszunahme in der Schwangerschaft den Body-Mass-Index heran. Danach dürfen Frauen mit ohnehin höherem BMI weniger zunehmen als sehr leichte, schlanke Frauen, im Durchschnitt sind etwa 1,5 Kilogramm pro Monat zulässig. Umstritten wie der BMI ohnehin ist, wird dabei nicht berücksichtigt, dass der Stoffwechsel jeder Frau anders „tickt“. Und bei dem Richtwert von 13 Kilogramm mit eingerechnet sind nicht nur eingelagerte Fettreserven, sondern auch Wassereinlagerungen, die vergrößerten Brüste und die erhöhte Blutmenge der Schwangeren, sondern auch das Gewicht von Kind, Plazenta, angewachsener Gebärmutter und Fruchtwasser.
Einige Frauen neigen nun einmal zu verstärkten Wassereinlagerungen, andere entwickeln einen großen, schweren Busen oder eine sehr große Gebärmutter mit viel Fruchtwasser. Das lässt sich durch die Nahrungszufuhr in keiner Weise beeinflussen.

Mit einer normalen, gesunden Ernährung kann eine werdende Mutter nichts falsch machen. Ihr Bedarf an Eiweiß ist naturgemäß erhöht, schließlich verbraucht das wachsende Kind eine Menge davon. Viel Obst, Gemüse, Salate und Vollkornprodukte liefern das Notwendige an Nähr- und Ballaststoffen. Im Vorteil ist, wer sich schon vor der Schwangerschaft vernünftig ernährt, weder verbissen gehungert noch in fettem Fast-Food geschlemmt hat.

Vorsicht vor zu viel Süßem: Eine Schwangerschaftsdiabetes bringt allerhand Ungemach mit sich, angefangen bei einem zu hohen Geburtsgewicht des Kindes. Starkes Übergewicht beider Beteiligten macht die Geburt tatsächlich schwerer und sogar eventuell notwenige Narkosen wirken dann schlechter.

Regelmäßige Bewegung und auch die Fortsetzung vertrauter sportlicher Aktivitäten, vor allem Schwimmen, Radfahren, Laufen oder auch regelmäßige flotte Spaziergänge, halten die werdende Mutter fit. Damit erleichtert sie sich die Entbindung sowie die Regeneration hinterher.

PostHeaderIcon Fehlgeburts-Risiken

Keine Angst vor Statistiken – das hier oft aufgezeigte hohe Risiko einer Fehlgeburt muss jeweils interpretiert werden. Das Schwangerschaftsstadium, das Alter der Mutter oder vorliegende Erkrankungen ergeben jeweils ein sehr unterschiedliches Bild.

Im ersten Schwangerschaftsdrittel ist eine Schwangerschaft sehr störanfällig.
Denn in den allerersten Tagen nach der Befruchtung gilt das „Alles-oder-Nichts“-Prinzip. Die Eizelle kann sich ordnungsgemäß zu teilen beginnen – oder auch nicht. Die höchst wandelbaren und entwicklungsfähigen Stammzellen können dabei durchaus kleinere Fehler ausgleichen, bei größeren Defekten endet die Zellteilung.

Bei ordnungsgemäßem Verlauf wandert der „Zellhaufen“, die Blastozyste, allmählich in die Gebärmutter, um sich dort einzunisten und dabei in den späteren eigentlichen Embryo und in die Plazenta zu teilen. Diese wird das Baby mit dem Blutkreislauf der Mutter verbinden und für seine Ernährung sorgen. Die Plazenta bildet das Schwangerschaftshormon HCG und löst die Ausschüttung des Hormons Progesteron aus, das die Gebärmutterschleimhaut erhält und eine neue Regelblutung verhindert.
„Fehlsteuerungen“ bei all diesen komplizierten Vorgängen können die beginnende Schwangerschaft auf jedem Schritt unterbrechen, das Risiko beträgt in dieser kritischen Phase bis zu 20%.

Mögliche Ursachen: Hormonelle Verschiebungen, eine Fehlfunktion der Schilddrüse oder eine versteckte Diabetes bei der Mutter. Werden sie erkannt und erfolgreich handelt, muss auch eine bereits erlittene Fehlgeburt nicht zwangsläufig zu einer Wiederholung führen.

Bestimmte Medikamente, Traumata, wie etwa ein heftiger Schlag auf die Gebärmutter oder eine fiebrige Infektion können spontane Abgänge auslösen.

Einige Gefahren kann die werdende Mutter durchaus selbst kontrollieren: Der Konsum von Alkohol, Nikotin, Drogen, aber auch starker Koffeingenuss schädigen den Embryo bekanntlich. Ist er nicht lebensfähig, kommt es zur Fehlgeburt.

Sind jedoch die ersten Gefahren überstanden und hat sich die Eizelle erfolgreich „eingenistet“, beginnt die Ausbildung des kleinen Organismus. Etwa ab der 18. Schwangerschaftswoche ist die hochkritische Phase zu Ende. Nun besteht zunehmende Sicherheit, ein gesundes Kind auszutragen.
Das Gesamtrisiko einer Fehlgeburt liegt bei 13%, doch ist es nicht bei jeder Frau so hoch. Für 20-24jährige Frauen liegt es bei nur 9%, steigt ab 35 deutlich an und nimmt bei Frauen über und Ende 40 rapide zu bis auf über 80%, wiederum abhängig von vielen individuellen Faktoren.

PostHeaderIcon Späte Schwangerschaften

Viele Prominente machen es vor: Schwangerschaften mit Mitte bis Ende 40 nehmen zu. Doch da immer mehr Frauen im Beruf stehen, fällt auch die Entscheidung für eine Familiengründung immer später.

Früher stufte man Frauen ab 35 bereits als „Risikofälle“ ein, heute sehen Gynäkologen die Lage entspannter. Das Alter, so sagen sie, ist zweitrangig, wenn eine Frau in guter körperlicher Verfassung ist. Auch der oft vorsorglich geplante Kaiserschnitt ist überflüssig, so lange das Geburtsgewicht des Kindes normal und keine weiteren Komplikationen zu befürchten sind.

Ab 30 produziert eine Frau jedoch weniger Eizellen. Während Frauen bis Mitte 20 sehr leicht schwanger werden, müssen sie 10 Jahre später bereits viel Geduld aufbringen, wenn sie noch Kinder wollen. Ab 40 Jahren liegt Chance auf eine Empfängnis bereits unter fünf Prozent. Das lässt viele Paare die Hoffnung aufgeben, es sei denn, sie wagen sich zum Produktionsmediziner und unterziehen sich den oft belastenden Prozeduren für eine künstliche Befruchtung.

Die größte Gefahr ist die der Chromosomenstörungen. Ältere weibliche Eizellen sind in der Regel dafür verantwortlich. Schwangerschaften mit diesem Merkmal führen meist zu Fehl- oder Totgeburten. Aber auch das Down-Syndrom, die Trisomie 21, tritt verstärkt auf. Ab Mitte 40 etwa liegt das Risiko, ein Kind mit Down-Syndrom auszutragen, bei einer von 400 Geburten, bei jungen Frauen trifft es nur eine von 1700.

Eine Herausforderung für den behandelnden Arzt ist die erhöhte Neigung älterer Frauen zu schwangerschaftsbedingtem Bluthochdruck und zu Schwangerschaftsdiabetes. Beides sind nur vorübergehende Erkrankungen. Trotzdem kann es durch den überhöhten Blutdruck zu Durchblutungsstörungen und einer Unterversorgung des Embryos kommen, die Diabetes bewirkt, dass das Kind sehr groß und schwer wird und per Kaiserschnitt entbunden werden muss.

Wer spät noch Mut zum Kind bekommt, sollte beim Arzt zunächst den Fruchtbarkeits-Status klären lassen. Ob nun noch eine natürliche Schwangerschaft zustande kommt oder ob eine künstliche Befruchtung versucht wird: Eine gesunde Lebensweise und Ernährung und eine Portion Gelassenheit sind gute Voraussetzungen für späten Nachwuchs. Umso mehr, wenn die Frau bereits zuvor Kinder geboren hat, sind Komplikationen kaum zu befürchten.

PostHeaderIcon Kaiserschnitt als Modeerscheinung?

Die Tendenz zum Kaiserschnitt steigt in vielen Ländern: In Lateinamerika werden teilweise schon 85% aller Geburten so durchgeführt, quasi als Statussymbol. Ähnlich wie in den Vereinigten Staaten beträgt die Kaiserschnittrate in Deutschland bereits über 30%. Viele Frauen entscheiden sich freiwillig dafür, oft auch deswegen, weil die Ärzte diesen Eingriff auch körperlich fitten und gesunden Frauen empfehlen. Die Prominenz macht es vor und riskiert sogar frühere Geburten, damit der Bauch nicht zu stark zulegt.

Wie viele Kaiserschnitt-Entbindungen sind wirklich medizinisch notwendig? Die Angaben schwanken zwischen nur zwei und 15 Prozent.
Vordergründig bringt der Kaiserschnitt auch organisatorische Vorteile: Geburtstermine und -Abläufe sind besser planbar. Außerdem entfallen Schmerz und Anstrengung des Geburtsvorgangs.

Viele Frauen haben davor große Angst und es mangelt ihnen an Vertrauen in die eigenen Kräfte. Eine entsprechende Vorbereitung, mental und physisch, könnte hier Wunder wirken. Dazu könnte eine umfassende Aufklärung über die Vorgänge bei der Entbindung und die Risiken der „erleichternden“ Maßnahmen mancher Frau die Entscheidung gegen den Eingriff erleichtern.

Der Kaiserschnitt birgt nämlich auch eine Reihe von Risiken, wie beispielsweise Infektionen, hoher Blutverlust, Schwierigkeiten bei weiteren Schwangerschaften oder gar eine Uterusruptur, ein Zerreißen der Gebärmutter.
Auch die Neugeborenen kommen oft nicht unbeschadet davon, angefangen mit Atemproblemen und deren Folgen.

Weil im Geburtskanal das Fruchtwasser aus den Lungen gepresst und damit das eigene Atemfähigkeit gut vorbereitet wird, sind solche Babys robuster und auch später weniger anfällig für Atemwegserkrankungen aller Art. Während des Geburtsvorgangs wird zugleich auch das Herz-Kreislauf-System stimuliert und bestimmte, notwendige und schützende Bakterien von der Mutter auf das Kind übertragen. Ausführliche Studien beweisen, dass es Babys keineswegs schadet, die Anstrengungen der Entbindung durchzustehen.

Die Mutter vermeidet nicht nur einige lebensbedrohliche Risiken, sie erholt sich auch schneller – und ohne Operationsnarbe ist auch der Krankenhausaufenthalt relativ kurz. Meist ist auch das Selbstvertrauen gestärkt. Ohne medizinische Notwendigkeit sollte auf einen Kaiserschnitt daher möglichst verzichtet werden.

PostHeaderIcon Welche Schwangerschaftsuntersuchungen machen wirklich Sinn?

Manche werdende Mutter stellt fest, dass die Palette der möglichen Schwangerschafts-Untersuchungen für Nicht-Mediziner unüberschaubar geworden ist.

Zusätzliche Tests bringen Geld in die Praxis, vor allem die Leistungen, die über den kassenärztlich bestimmten Rahmen hinausgehen, kurz Igel genannt, für Individuelle Gesundheits-Leistungen. Doch statt für Sicherheit sorgen einige dieser Untersuchungen für Angst und Schrecken bei den künftigen Eltern: Denn Risikoberechnungen sind weder eindeutige Diagnosen noch Therapien.

Beim Ersttrimester-Screening beispielsweise wird untersucht, welche Risiken für Chromosomenstörungen und für Fehlbildungen im Herzen, Gehirn, Rücken oder Bauchwand bestehen. Dazu werden die Nackentransparenz des Fötus, aber auch andere physiologische Merkmale per Ultraschallbild gemessen. Parallel dazu werden ein bestimmtes Protein sowie das Schwangerschaftshormon HCG im Blut untersucht. Die Ergebnisse zusammen mit dem Alter der Frau ergeben ein rechnerisches Risiko für eine Fehlbildung des Kindes. Exaktheit: Bis zu 96%. Die Untersuchung ist mit um die 250 Euro recht teuer.

Misst der Arzt aber lediglich die Nackentransparenz, fehlen Vergleichsparameter. Für sich allein genommen sind Auffälligkeiten an dieser Stelle häufig vorübergehend und bedeutungslos – ein Hinweis auf sie wäre blinder Alarm.

Doch wie geht eine Frau damit um, wenn ihr ein Risikofaktor von XY Prozent präsentiert wird? Lässt sie nun eine Fruchtwasseruntersuchung durchführen, die ein definitives Ergebnis bringen, aber auch eine Fehlgeburt einleiten kann? Oder kämpft sie für den Rest der Schwangerschaft mit ihren Ängsten und hofft das Beste?

Mit Skepsis betrachtet werden auch Tests auf Windpocken, Röteln oder Toxoplasmose. Findet eine Erstinfektion während der Schwangerschaft statt, gibt es in diesen Fällen bislang keine zulässige Therapie und auch eine Impfung ist nicht mehr gefahrlos möglich. Sinnvoller wäre es, die Antikörper-Situation einer jungen Frau vor einer Schwangerschaft abzuklären.

Ähnlich kritisch wird es auch beim Test auf Zytomegalie-Viren, kurz CMV genannt, aus der Familie der Herpes-Viren. Knapp 50% aller Frauen haben diese Infektion unbemerkt durchgemacht. Nur für Ungeborene ist sie gefährlich. Dabei fehlen bislang sichere Prognosen über die Auswirkungen der Infektion auf das Kind.

Auch hier stellt sich wieder die Frage: Wie geht die werdende Mutter damit um, dass ihr lediglich ein bedrohlicher Risikofaktor präsentiert wird. Verantwortungsbewußte Mediziner werden daher die verfügbaren Tests wohlüberlegt und abhängig vom jeweiligen Fall empfehlen und stets die entsprechende Beratung anbieten.

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